Mit dem Weihnachtsgeschenk bzw. Lizenz unter dem Baum wird es leider doch nichts… aber trotzdem sieht es inzwischen doch ganz gut aus. Aber erst einmal von vorne 🙂

Ich bin in den letzten beiden Wochen wider Erwarten mehr zum Fliegen gekommen, als ich mir erträumt hatte: Das Wetter an den Wochenenden war jeweils so, dass mindestens ein Tag gut war, und so war letztes Wochenende auch der ersehnte Solo-Flug auf der Strecke Nortel – Nördlingen – Schwäbisch Hall – Nortel möglich.

Wir hatten also Freitag, den 13.12.2013, und ich schaute in den Flugwetterbericht, ob ein Flug für den Samstag klappen würde. Erschrocken musste ich feststellen, dass entgegen des Berichtes vom Donnerstag, der Samstag richtig bescheiden werden sollte: Eisregen den gesamten Vormittag, gefolgt von Schnee und Regen am Nachmittag mit Wolkenbasen um 500 ft AGL – für einen Überlandflug nicht wirklich geeignet, und erst recht nicht für die Fahrt mit dem Auto auf den Flugplatz.

Dafür sah nun allerdings der Sonntag besser aus, sodass Wolfgang und ich uns für 11 Uhr morgens verabredeten. Ich war natürlich bei strahlendem Sonnenschein schon um 10 Uhr da, tankte die Maschine und führte sämtliche Checks durch. Als Wolfgang dann kurz nach 11 Uhr eintrudelte, konnten wir uns also schon in die Maschine setzen: Er überzeugte sich von meiner Flugplanung und wollte nur noch eine kleine Runde mit mir drehen, bevor er mich losschickte…

start

So machte ich mich also auf den Weg nach Nördlingen – hier dokumentiert als Video aus dem Cockpit 🙂 Der Mittelteil ist beschleunigt, denn wer will schon 20 Minuten Geradeausflug sehen? 😉

http://www.youtube.com/watch?v=XezUnxdKM8k

Nachdem ich die Kamera dann in Nördlingen nach knapp 30 Minuten abgestellt hatte, fiel mir auf, dass der Akku schon fast leer war… eigentlich ein Armutszeugnis. Also habe ich mir selbst zu Weihnachten nun ein BacPac und einen weiteren Ersatzakku geschenkt 🙂 Wen es interessiert: Die Kamera habe ich mit der Saugnapf-Befestigung oben im Gepäckraum fixiert…

hero_befestigung

Wie ihr seht, hat die Landung in Nördlingen sehr gut geklappt, und auch Schwäbisch Hall habe ich dieses Mal durch akribisches Studieren der Karte tadellos finden können 🙂 Auch die Landung dort verlief ereignislos – ich durfte direkt in das lange Endteil eindrehen und dort landen… dann nur kurz die Landegebühr bezahlt und den obligatorischen Stempel + Unterschrift eingeholt, und schon gings wieder los.

edty

Nach weiteren 26 Minuten Flugzeit in südlicher Richtung war dann auch schon der Nortel wieder erreicht – und ich hatte endlich meinen so dringend benötigten Überlandflug geschafft! Nach der Landung setzte ich mich dann mit Wolfgang zusammen, und wir gingen die für die Prüfung noch notwendigen Ausbildungspunkte durch: Der Seitengleitflug und Ziellandeübungen mit stehendem Motor fehlten noch, genauso wie eine Stunde Alleinflugzeit und 10 Solo-Landungen. Da das Wetter ja aber im Dezember eher durch Unbeständigkeit glänzt, machte ich mir keine Hoffnungen mehr, dass ich dieses Jahr noch die Pflichtflüge absolvieren werden kann…

Aber wie heißt es so schön? Es kommt erstens immer anders und zweitens als man denkt 😉 Und so versprach das Meteogramm für Samstag den 21.12. wunderbar fliegbares Wetter. Also wieder ans Telefon: „Woooooooolfgang, hast du am Samstag Zeit für mich?“

Die hatte er zum Glück, und so übte er mit mir das Slippen auf Teufel komm raus, immer in Kombination mit Ziellandeübungen mit stehendem Motor: Die ersten drei mit ihm, danach immer ich alleine. So schaffte ich es tatsächlich, ALLE noch geforderten Ausbildungsinhalte an diesem einen Tag hinzubekommen!

landung

Stolz wie Oskar stieg ich danach aus, um mir alles in meinem Ausbildungsheftchen bestätigen zu lassen – aber nun das! Wir hatten die Notlandeübungen vergessen… das durfte doch nicht wahr sein. Leider war es inzwischen 16 Uhr UTC und damit so gut wie dunkel, also war an weiteres Fliegen nicht zu denken. Ein Blick in den Wetterbericht für den Sonntag ließ all meine Hoffnungen dahinschwinden, dass ich im „alten“ Jahr noch die Prüfungsreife erlangen könnte…

Netterweise haben die Jungs vom DWD aber auch nicht immer Recht: Sonntag morgens sah das Wetter dann doch nicht so schlecht aus, wie am Vortag angekündigt, und auch der Wetterbericht selbst sah Regen erst ab 15 Uhr local vor. So kontaktierte ich Ebe, mit dem ich mich um 13 Uhr dann auf dem Flugplatz traf. Ich machte den Flieger klar, und ab gings zu den Notlandeübungen. Da wir bei uns sehr viele Berge haben, machen wir den Motor nicht komplett aus, sondern schalten nur in den Leerlauf, um für den schlimmsten Fall gewappnet zu sein…

Ebe ließ mich also auf 3000 Fuß steigen, dann nahm er das Gas raus – und ich suchte mir ein Notlandefeld, das ich auch sehr schnell fand. Also simulierte ich einen Landeanflug in einer gedachten Platzrunde und slippte im Endanflug noch etwas, um noch mehr Höhe abzubauen. Ich bin aber hervorragend angeflogen und hätte den Vogel gut runtergebracht 🙂

Auch die nächsten beiden Notlandungs-Simulationen klappten gut, auch wenn ich am Flugplatz Hornberg einen Slip hinlegen musste, sodass wir wie ein Stein vom Himmel fielen…

Dann überflogen wir noch den Flugplatz in Heubach, auf dem wohl meine Prüfung stattfinden wird, wenn alles so klappt, wie es sich meine Fluglehrer vorstellen. Auf dem Weg zurück zum Nortel fing es dann schon leicht an zu regnen, aber wir kamen vor dem großen Wolkenbruch zuhause an 🙂

Somit habe ich also jetzt tatsächlich meine Praxisausbildung beendet – alle Vorschriften und Lerninhalte wurden eingehalten und Wolfgang meldet mich morgen für die Prüfung an… in der Hoffnung, dass ich im Januar dann einen Termin bekommen werde 🙂

Ich muss sagen, ich bin stolz, nach knapp zwei Jahren endlich „prüfungsreif“ zu sein, und ich freue mich jetzt schon drauf, den Schein dann endlich in Händen halten zu dürfen. Den Prüfungstermin werde ich euch im Vorfeld nicht mitteilen, den erfahrt ihr erst, wenn ich die Prüfung dann bestanden habe 😀

In diesem Sinne ein schönes Weihnachtsfest an euch alle!

Grüße, euer Tobias

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